Sinngemäss schreibt Hermann Lefeldt*: "Erstmalig in der bisherigen astrologischen Literatur wird die Anwendung der Spiegelung auf die Häuser methodisch durchgeführt. Es wird das Zusammenspiel der Häuser in ihrer Spiegelung, und zum anderen wiederum das Verhältnis der sechs Häusersysteme untereinander und in ihrem gegenseitigen Verhältnis zueinander gezeigt."
„Da nun die Spiegelungen in den verschiedenen Systemen durchaus nicht gleich sind, treten je nach dem System verschiedene Häuserpaare miteinander in Kontakt." (S. 5)
Die Spiegelung der -Häuser (S. 32)
Der Steinbockpunkt ist der Anfang des 4. -Hauses. Dem Steinbockpunkt zugeordnet ist die . Sie ist das Zentralgestirn unseres Sonnensystems und symbolisiert den Menschen in seiner körperlichen Erscheinung.
Das ist die Spitze oder der Anfang des 10. -Hauses ( , Symbol für das Ich, Ichbewusstein, beschreibt etwas über die Person selbst, nichts über seine Umwelt). Das ist dem Krebspunkt zugeordnet, weil das Tierkreiszeichen Krebs das 10. -Haus ist.
Um die Spiegelung der -Häuser zu finden, werden auf der »Astrologischen Rechenscheibe« die Punkte
- - Null Grad Krebs, Krebspunkt, Spitze oder Beginn des 10. Hauses
und
- Null Grad Steinbock, Steinbockpunkt, Spitze oder Beginn des 4. Hauses
Beispiel: Zeiger (0° Krebs, Spitze oder Anfang des 10. Hauses) der »Astrologischen Rechenscheibe« wird auf das gesetzt. Im 1. -Haus steht z. B. . Wir setzen den Steinbockpunkt (Spitze oder Anfang des 4. Hauses) der »Astrologischen Rechenscheibe« auf . Das erscheint im 12. Haus des Planeten .
Es spiegelt sich das 1. -Haus mit dem 12. -Haus. Daraus folgt, dass sich das 1. -Haus mit dem 12. -Haus spiegelt.
Das bedeutet:
Meine Anlage, mein Charakter, meine Einstellung zum Ich, zum Selbst, auch Bewußtsein des eigenen Wertes, von Überlegenheit oder Schwachheit wirken auf mein Schicksal, fordern es heraus. In der Anlage liegen Aufgaben. (1.-Haus) Sie stammen aus dem mitgebrachten Erbe. Das beschreiben die Planeten. Mit ihnen erkenne ich, wie ich mit meinem Schicksal (12. -Haus) umgehe, herausfordernd oder erduldend. Die Anlage enthalten eine Dynamik auf ein Ziel zu, bleiben also nicht für sich. Das nennen wir in finale Beziehung treten.
Abbildung: im 1. -Haus, spiegelt mit dem 12. -Haus
Umgekehrt:
Steht im 12. -Haus, so setze den Steinbockpunkt der »Astrologischen Rechenscheibe« (4. Haus) auf ihn: Das erscheint im 1. Haus des Planeten . Es spiegelt sich das 12. -Haus mit dem 1. -Haus. Daraus folgt, dass sich das 12. -Haus mit dem 1. -Haus spiegelt.
Das bedeutet:
Es geht um die persönliche Einstellung zu jeder Art von Zurückgezogenheit, Absonderung oder Abgeschiedenheit: wie empfinde ich mich, wenn ich im Heim zur Ruhe komme. Hierher gehören auch Situationen oder Zwänge wie Krankenhaus, Gefängnis, Internat oder andere geschlossene Räume. Dazu zählt auch die Privatsphäre, die mich von der Welt abschließt. Ich fühle mich seelisch allein und anscheinend verlassen. (12. -Haus) Habe ich schicksalhaft Leid zu ertragen, beschreibt das 1. -Haus, wie ich es annehme und wie die Anlage in Wechselbeziehung zum Schicksal steht.
Abbildung, im 12. -Haus, spiegelt mit dem 1. -Haus
So fortfahrend erhalten wir folgende Übersicht,
Abbildung, -Häuser, Spiegelung 1-12
Anmerkung
Die Pfeile weisen auf die aktiven und empfangenen, passiven Häuser, auf ihre Wechselbeziehung hin. Das 1. -Haus ist aktiv; das 12. -Haus ist empfangend. Das bedeutet: Meine Anlage (1) fordert das Schicksal heraus (12); Schicksalhaftes (12) wirkt auf meine Anlage (12).
Aus diesen Zahlbeziehungen unter den -Häusern geht hervor, dass sie natürliche Gruppen bilden.
- - 1. mit 12. -Haus und 6. mit 7. -Haus
Charakter, Schicksal und Arbeit, Einstellung zum Du
- 2. mit 11. -Haus und 5. mit 8. -Haus
Besitz, Freunde und Handlungsweise, Moral
- 3. mit 10. -Haus und 4. mit 9. -Haus
konkretes Denken, Beruf und Heim, Sitte
Sie bleiben unter sich. Sie beschreiben die Ichdarstellung einer Person,
die unmittelbaren Äusserungen ihres Ichs. (S. 40, 45, 132)
Abbildung, -Häuser, Spiegelung 2 mit 11, 5 mit 8
Deutungen/Übersetzung
(bei inhaltlicher Wahrung des Originals neu formuliert mit Dietrich von Heymann, 2014)
im 1. -Haus spiegelt mit 12. -Haus:
Wie bestimmt meine Anlage mein Empfinden für Glück?
Ich fühle mich heiter, glücklich und optimistisch. Ich erwäge mein Glück, bevor ich mit etwas beginne. Das erleichtert mir die Durchsetzung im Leben. Viele Wege ebnen sich dann fast wie von selbst. Im schicksalhaften Alleinsein bin ich guter Dinge.
im 12. -Haus spiegelt mit dem 1. -Haus:
Wie finde ich mein Glück in der Zurückgezogenheit?
Mein Glück liegt in der Beschränkung auf mich selbst. Reibungen und Schicksalsschläge werden dadurch gemildert. Glücksfälle ereignen sich innerhalb geschlossener Räume. Sie haben keine Außenwirkung. Mit meinem Glücksgefühl bleibe ich in der Intimsphäre z. B. des Heims. Ich mache die Erfahrung, das Glück in kleinen Mengen zu kosten und komme nicht leicht in Versuchung, es unbesonnen zu verschwenden.
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*Quelle: Die Seitenzahlangaben beziehen sich auf, Hermann Lefeldt: "Methodik der astrologischen Häuser und Planetenbilder." (System Hamburger Schule) Band1: Die Häuser. Ludwig Rudolph (WITTE-Verlag), Hamburg 1962; Neuauflage 2012, Michael Feist (WITTE-Verlag), Hamburg
Karsten