Mord an Schwiegermutter (06.11.1906), verurteilt (03.12.1907)
Beitrag von Karsten, Sonntag, 21. Oktober 2012, 21:18
Carl Hau, verurteilt wegen Mord an seiner Schwiegermutter
Rechtsanwalt, Professor (assistant), George-Washington-Universität, USA
*03. Februar 1881, 12:00 UTC, Großlittgen, Wittlich, Mosel
+006°47'56"/+50°01'35"
†04. Februar 1926, 12:00 UTC, Tivoli, I
+012°48'00"/+41°57'36"
(Mittagsstände, da Geburtszeit unbekannt)
Vorgeschichte
Carl Hau wurde am *03. Februar 1881 in Großlittgen, Wittlich/Mosel, in eine angesehen Familie geboren. Sein Vater, Baptist Hau, war Bankdirektor in Bernkastel und etwas vermögend.
Als Carl drei Jahre alt war, starb seine Mutter, kurz darauf auch sein Bruder. Später heiratete sein Vater ein zweites Mal.
Nach dem Abitur studierte Carl Jura in Freiburg. Wegen einer unauskurierten Lungenkrankheit verbrachte er im Frühjahr 1901 im Hotel de Suisse, Ajaccio, Korsika, einen Genesungsurlaub.
Dort traf er die Witwe Josefine Molitor, die mit ihren zwei Töchtern Lina (25) und Olga (20) Urlaub machten. Einige Monate zuvor war ihr Ehemann, Dr. Franz Molitor (1838-1901) verstorben. Aus der Ehe waren sechs Kinder hervor gegangen, fünf Töchter und ein Sohn, von denen die zwei Töchter Lina und Olga noch im Hause lebten.
Familie Molitor bewohnte in Baden-Baden eine grosse Villa. Der Vater hinterliess ein Millionenvermögen, von dem die Witwe ihren Lebensunterhalt bestritt.
Carl Hau freundete sich mit den beiden Töchtern an, besonders mit Lina. Nach dem Urlaub hielten Lina und Carl Kontakt. Die Verbindung wurde enger und nach allerlei Irrungen und Wirrungen heirateten sie heimlich am 18. August 1901 in Mannheim.
Kurz darauf übersiedelten sie nach den USA, wo Carl 1903 sein Jurastudium beendete. Er liess sich als Rechtsanwalt nieder und erhielt eine Stellung als Professor (assistant) für römisches Recht an der George Washington Universität.
Im Jahr 1903 wurde dem jungen Ehepaar Tochter Olga (benannt nach Linas Schwester Olga) geboren.
Aus beruflichen Gründen reiste Carl Hau mit Frau und Töchterchen im Spätsommer 1906 nach Europa. Er war in Deutschland, Paris, London und in der Türkei. Die kleine Familie besuchte auch die Verwandten in Baden-Baden.
Anfang November war sie in England, bezogen Quartier im Hotel „Cecil" in London, buchten eine Überfahrt nach den USA, Abfahrt Mitte November.
Aufgrund eines Telegramms (wie sich später herausstellte von Carl Hau fingiert) reiste Carl Hau am 3. November allein zurück nach Frankfurt, blieb dort drei Tage, liess sich einen falschen Bart anfertigen und fuhr damit verkleidet am Dienstag, 6. November 1906 nach Baden-Baden, wo er um 14:07 ankam.
Um 17:45 rief er vom Hauptpostamt seine Schwiegermutter an, sprach aber nur mit der Hausangestellten (die seine Stimme erkannte), gab sich als Postinspektor Graf aus und teilte mit, Frau Molitor möge bitte sofort zum Postamt kommen, dort läge eine Ermittlung vor wegen eines am 29.Oktober aufgegebenen Telegramms, weshalb Frau Molitor nach Paris gereist war.
Frau Molitor, die sich gesundheitlich nicht wohl fühlte, machte sich widerstrebend auf den Weg. In der nachbarschaftlichen Villa Engelhorn holte sie ihre Tochter Olga ab. Zusammen gingen sie durch den regnerischen, bereits dunklen Abend die Stadelhofer Strasse entlang, dann ein kurzes Stück Bismarkstrasse, bogen in die Kaiser-Wilhelm-Strasse ein, in Richtung Postamt.
Um 18:05, dreissig Meter hinter den Lindenstaffeln, ertönte plötzlich ein Knall, Frau Molitor sank, von einem aus nächster Nähe abgefeuerten Schuss tödlich getroffen zu Boden.
Tochter Olga sah schemenhaft eine dunkle Gestalt mit wehendem Mantel davon eilen. Der schnell herbeigerufene Arzt konnte nur noch Frau Molitors Tod feststellen. Die durch den Rücken eingedrungene Kugel hatte die linke Lunge verletzt und beide Herzkammern durchbohrt, stellte tagsdarauf die gerichtliche Untersuchung im städtischen Krankenhaus von Baden-Baden fest.
Unter Leitung der Staatsanwaltschaft Karlsruhe ermittelte die Polizei. Die Tatwaffe, 9 mm-Kugel und Geschosshülse konnten nicht gefunden werden.
Aufgrund von Zeugenaussagen hatte sich der Verdacht gegen Carl Hau erhärtet. Gleich am nächsten Tag wurden Rechtshilfeersuchen nach England, den USA, in die Türkei und an Schweizer Ämter versandt.
Carl Hau nahm am Dienstag den 18:15 Abendzug von Baden-Baden, der ihn über Karlsruhe, Ostende nach London brachte, wo er am Mittwoch, 7. November, gegen 18:00 eintraf und sogleich zum Hotel Cecil fuhr, wo er seine Ehefrau und Tochter wieder sah.
Seine Frau Lina legte ihm zwei Telegramme von Schwester Olga vor. Darin war nur von einem schrecklichen Unglück der Mutter die Rede, nichts von ihrem Tod. Etwa eine Stunde später erschien die Polizei und verhaftete Carl Hau.
Am 08. Januar 1907 wurde Carl Hau nach Karlsruhe überführt und kam in U-Haft, Riefstahlstraße.
Am 25. Mai 1907 kam es zur Anklage wegen Mordes.
Chronologie über den weiteren Verlauf
- 07.06.1907, Ehefrau Lina ertränkt sich im Pfäffikersee, Zürich
17.07.1907, Beginn Hauptverhandlung, Schwurgericht, Landgericht Karlsruhe
23.07.1907, 03:00 MEZ, Urteil, Todesstrafe
12.10.1907, Der erste Strafsenat des Reichsgericht lehnt Revision ab
28.11.1907, Großherzog von Baden begnadigt Hau, wandelte das Todesurteil in eine lebenslange Zuchthausstrafe um.
03.12.1907, Strafantritt, Bruchsal
Juni 1909, Karlsruher Landgericht und Badisches Oberlandesgericht lehnen Wiederaufnahmeverfahren ab (Verteidiger hatte es beantragt)
12.08.1924, Strafurlaub bewilligt
27.08.1924, Strafurlaub angetreten
20.10.1925, Strafurlaub, Justizminister beantragt Widerruf
27.10.1925, Strafurlaub widerrufen, Hau wird zur Festnahme ausgeschrieben
27.11.1925, Haftbefehl, Hau flüchtet nach Italien
02.12.1925, Rom, Italien
03.02.1926, Tivoli, Italien
04.02.1926, Selbstmord (Gift), Villa Hadriana, Tivoli, Italien (Beleg, Telegramm)
- Carl Hau, Wikipedia mit weiteren Hinweisen und Links zum Fall
- Carl Hau, Strafe-und-Vollzug.de
Astrologische Fragestellung: War Carl Hau der Mörder?
Carl Hau
*03.02.1881, 12:00 UTC, Großlittgen, Wittlich, Mosel, +006°47'56"/50°01'35"
(Mittagsstände, da Geburtszeit mir nicht bekannt)
†04.02.1926, 12:00 UTC, Tivoli, I, +012°48'00"/+41°57'36"
Alle 10 Untersuchungen nach der vorgeschlagenen Versuchsanordnung nur mit sSOt, weil , und wegen der fehlenden Geburtszeit nicht einbezogen werden können.
Ereignisse
1. Heirat, mit Lina Molitor
Sonntag, 18.08.1901, 12:00 UTC, Mannheim, +008°29'01"/+49°31'01"
-Bogen 20°44'
Lebensjahrsiebt / , 14°-21°, 1894-1901
- / = / = / = /
Heirat, Familienstand ändert sich
1. Abbildung, hervorgehoben ausgehend von sSOt
Heiratstag, 18.08.1901
sSOt: sCUr
Heirat
deshalb
- sCUt : sKNr
Heirat
2. Tat, Mord an Josefine Molitor
Dienstag, 06.11.1906, 17:05 UTC, Baden-Baden, +008°14'29"/+48°45'40"
-Bogen 25°58'
Lebensjahrsiebt / , 21°-28°, 1901-1908
/ = / = / = /
Telefonat, Mordtat
deshalb
- = +
heimlich (Summe, zeigt das Angelegte, Mitgebrachte an)
= —
Schusswaffe (Differenz, zeigt das Ereignis an)
2. Abbildung, hervorgehoben ausgehend von sSOt, sMOt, sMCt, sASt
Mordtag, Dienstag, 06.11.1906
sSOt (Tag der Tat): sMEt, beweglich
deshalb
- sMEr: sURt, sHAt, sADs
Mord
sMOt (Stunde der Tat): sNEt, sKNt, sCUs, sAPr
Auflösung einer familiären Verbindung
deshalb
- sKNr: sADt, Ende einer Verbindung
sCUt: sWIs, sSOp, sPOs, sSAp, sADp, sHAr
Ende einer familiären Verbindung, Tod, Flucht
sMCt (Augenblick der Tat): sMAr
deshalb
- sMAt: sURt, sSAt, sVEp, sURr
Tod einer Frau, Mord
sASt (Augenblick der Tat an diesem Ort): sSAt, sNEs, sVUp, sVEr, sSAr
Tod einer Frau
3. Verhaftung
Mittwoch, 07.11.1906, 19:00 UTC, London, -000°05'45"/+51°31'00"
-Bogen 25°58'
Lebensjahrsiebt / , 21°-28°, 1901-1908
3. Abbildung, hervorgehoben ausgehend von sSOt
sSOt: sSOr, sMEt, sKRt, sVUr, sPOr
staatlicher Auftrag
deshalb
- sSOp: sSAp, sCUt, sHAp, sHAr, sKRr, sKRp
Flucht, Gefängniszelle
sMEr: sMAt, sURr, sURt, sHAt, sADs
überraschend festgesetzt
sKRr: sSOp, sSAp, sCUt, sHAp, sHAr, sKRp
Gefängniszelle
sVUt: sKNt, sMAr, sJUr
mit Gewalt
4. Tod Ehefrau Lina, durch eigene Hand, Nachricht erhalten
Samstag, 08.06.1907, 12:00 UTC, Karlsruhe, +008°24'00"/+49°01'01"
-Bogen 26°34'
Lebensjahrsiebt / , 21°-28°, 1901-1908
/ = + = + = —
Tod im Wasser
4. Abbildung, hervorgehoben ausgehend von sSOt
sSOt: sURs, sCUr, sHAt
Ehe getrübt
deshalb
- sURr: sMEr, sVEp, sVEs, sSAs, sVEt
überraschende Nachricht, Tod, Frau
sHAr: sSAp, sHAp, sMEt
Todesnachricht
sCUt: sVEr, sSAr
Trennung der Ehe durch Tod der Ehefrau
5. Prozess beginnt
Mittwoch, 17.07.1907, 08:00 UTC, Karlsruhe, +008°24'00"/+49°01'01"
-Bogen 26°40'
Lebensjahrsiebt / , 21°28', 1901-1908
+ = — = —
Gerichtsprozess
+ = /
wegen Mord
5. Abbildung, hervorgehoben ausgehend von sSOt
sSOt: sKNt, sKRt, sNEs, sVEr, sSAr
vorgeladen werden, Gerichtsverhandlung, Haft
deshalb
- sKRr: sSOp, sSAp, sURp, sHAp, sWIs
wegen Mord, große Aufmerksamkeit in der Aussenwelt
sSAt: sZEt, sJUs, sNEp
Angst, Lügen, Glück, Zwänge, verpuffte Ziele, hoffnungslos
sVEt: sHAt, sAPt, sHAs, sKRs
Verbrechen, in einer üblen Angelegenheit Hilfe finden, Verbrechen
sNEt: sMEt, sMAp, sAPp
lügen, umfangreich täuschen
6. Urteil, Todesstrafe
Dienstag, 23.07.1907, 02:00 UTC, Karlsruhe, +008°24'00"/+49°01'01"
-Bogen 26°41'
Lebensjahrsiebt / , 21°-28', 1901-1908
+ = / = / , Todesstrafe
6. Abbildung, hervorgehoben ausgehend von sSOt
sSOt: sMEr, sADs
deshalb
- sMEt: sMAt, sURt, sMEs, sURs, sCUr
Nachricht, die erregt
sADr: sHAr, sZEs, sCUt
Ende, Gefängniszelle
sADt: sSAt, sMAs, sMEp, aNEr
Ende, in neue Verhältnisse kommen, Verkündetes hat keinen Bestand
sSOt / sSOt = sMEp + sURt = sMAt + sSAt
Todesurteil wird verkündet (RW S. 226)
7. Todesstrafe wird in lebenslange Zuchthausstrafe umgewandelt
Donnerstag, 28.11.1907, 12:00 UTC, Karlsruhe, +008°24'00"/+49°01'01"
-Bogen 27°02'
Lebensjahrsiebt / , 21°-28°, 1901-1908
+ = / = / = /
begnadigt in lebenslänglich ( / = / )
Glück durch Einsicht des Staates
7. Abbildung, hervorgehoben ausgehend von sSOt
sSOt: sJUt, sMAs, sJUs, sNEp, sJUp, sZEp, sZEr
Hoffnung, Ziele verpuffen, lösen sich auf
deshalb
- sJUt: sZEt, sJUp, sPOp, sZEr, sPOr
Rechtsprechung
sJUr: sKNp, sKNt, sMAr, sPLs, sVUt
Glück und Erfolg, glückliche Veränderung
8. Strafantritt
Dienstag, 03.12.1907, 12:00 UTC, Bruchsal, +008°35'50"/+49°07°30"
-Bogen 27°02'
Lebensjahrsiebt / , 21°-28°, 1901-1908
/ = + = + AP
Gefängnis (angelegt als das Mitgebrachte)
— = / = /
Gefängnis (Ereignis und Darstellung)
8. Abbildung, hervorgehoben ausgehend von sSOt
sSOt: sHAr, sADr, sNot
Kargheit
deshalb
- sHAt: sADs
Kargheit
sADt: sMAt, sAPs, sKNr
aus der Freiheit in die Unfreiheit (sKN / = / , RW S. 217)
(für die nächsten 17 Jahre)
9. Beginn Strafaussetzung (-„urlaub") auf Bewährung, mit Auflagen
Mittwoch, 27.08.1924, 12:00 UTC, Bruchsal, +008°35'50"/+49°07°30"
-Bogen 43°45'
Lebensjahrsiebt / , 42°-49°, 1923-1930
/ = + = +
Freiheit (das Mitgebrachte, Summen, wird zur Gegenwart)
9. Abbildung, hervorgehoben ausgehend von sSOt
sSOt: sMEt, sVEt, sAPt, sPOt, sZEs, sNEr
Freiheit, Auflagen/Zwänge
deshalb
- sMEr: sSAt, sURr, sNEt, sADt
überraschend in andere Verhältnisse kommen, Reisen
10. Tod, durch eigene Hand mittels Gift
Donnerstag, 04.02.1926, 12:00 UTC, Tivoli, Italien, +012°48'00"/+41°57'36"
-Bogen 45°10'
Lebensjahrsiebt / , 42°-49°, 1923-1930
/ = / = /
an Niedergang denken (Halbsumme, das Dargestellte)
— = — = —
Tod, Gift, heimlich, unentdeckt (Differenz, als Ereignis)
10. Abbildung, hervorgehoben sSOt
sSOt: sVUr, sVEr
gewaltige Sehnsucht
deshalb
- sVEt: sCUt, sADt, sURs, sMAp, sSAp, sHAp, sURr
Ende, eigener Tod, durch eigene Hand
sVUt: sADr
Lebensenergie, Ende
Antwort auf die Frage
Hat Carl Hau seine Schwiegermutter erschossen?
Ja, die Anklage hatte Recht.
Karsten