02.05.02 Persönlichkeit von Stalkern "Charakteristika"

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Freya
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02.05.02 Persönlichkeit von Stalkern "Charakteristika"

Beitrag von Freya »

Beitrag von Karsten F.Kröncke, sUR sAP, KENNER, 2006, 02, Stalking

Drei Grundmuster der Täter-/Opfer-Rollen sind austauschbar,
zusätzlich kommen auch Mann/Mann und Frau/Frau vor (statistisch sind meistens Männer
Täter, die meisten Frauen Opfer) und natürlich die verschiedenen Stalkertypen in
allen Variationen und Mischungen von harmlos, leicht bis ganz schwer (pathologisch):
vergangenheitsorient, zurückgewiesen, verliebt, beziehungssuchend (Bekanntschaft,
Freundschaft), nachtragend, verletzend, wahnhaft fixiert, sadistisch.

1. Muster: Mann/Frau trennen sich. Der/die Getrennte nimmt ihr „Nein“ nicht an.

2. Muster: Mann/Frau verliebt sich. Der/die Verliebte nimmt das „Nein“ des/der Angehimmelten nicht an.


1. Beispiel zu 1:
Nach mehrjähriger Partnerschaft (unverheiratet, ein gemeinsames Kind) trennt sie
sich von ihm. Er muß ausziehen und dann beginnt er: belagern, anrufen, Briefe
schreiben, nachts klingeln, Auto zerkratzen, Reifen zerstechen, Spiegel zerschlagen,
Antenne abbrechen, auch Briefe mit tollen Geschichten an Nachbarn, Verwandte,
Freunde, Bekannte, ihren Chef, legt sich unter ihr Auto, so dass sie nicht mehr
wegfahren kann („Es gab ungefähr eine Stunde Theater bis ich ihn soweit hatte
aufzustehen - der pure Horror!“)

2. Beispiel zu 1:
Nach zwanzigjähriger Partnerschaft (vier gemeinsame Kinder) trennt er sich von ihr,
drängt auf Scheidung. Doch dann beginnt er (nicht sie, die Getrennte, Verlassene,
von der man es eher erwartet hätte) ihr über zwei Jahre lang Briefe zu schreiben
(insgesamt 378 Briefe mit über 1.000 Seiten), mit beschimpfenden, diffamierenden,
beleidigenden, bedrohenden, verleumdenden, herabsetzendenden Worten aus der
Gossen- und Fäkaliensprache, alle das Gleiche enthaltend, sie sei Täuscherin, Versagerin,
Ausbeuterin, Hochstablerin, Veruntreuerin seines Vermögens, miserable
Mutter und Schuld an seinem heutigen Dasein (einst wollte er sie unbedingt zur
Partnerin, heute meint er, auf sie reingefallen zu sein).

3. Beispiel zu 2:
Er verliebt sich in sie, wird aber nicht erhört, sondern abgelehnt, ignoriert. Es kann
in dem einen Fall eine platonische Liebe sein (stilles Anhimmeln von der Ferne aus,
oft bei Prominenten der Fall), in dem anderen Fall kann es tatsächlich zu einem
Austausch von intimen Zärtlichkeiten gekommen sein. Sie ist aber nicht gewillt,
diese fortzusetzen. Sein „obskures Objekt der Begierde“ (Titel eines Films von Luis
Bunuel) entzieht sich ihm. Je unerreichbarer sie für ihn wird, umso intensiver sucht
er ihre Nähe bzw. will sich ihr zeigen oder etwas von sich ihr sichtbar werden lassen.

4. Beispiel zu 2:
Sie verliebt sich in ihn am Arbeitsplatz. Er pflegt ein normales kollegiales Miteinander.
Will auch nicht mehr. Die Arbeit läuft gut. Sie interpretiert sein freundliches
„Nein“ anders.
Prompt beginnt sie, in sein Privatleben einzudringen (Telefonate, Briefe, Besuche, Geschenke).
Sein gleichbleibendes wiederholtes „Nein“ stachelt sie zu noch mehr Aktivität an.
Damit überreizt sie die Situation am Arbeitsplatz. Ihr Verhalten wird schließlich unerträglich.
Er muß die Personalabteilung einschalten. Ihr wird gekündigt. Sie wird arbeitslos.
Die Schuld an ihrem Niedergang, so ihre Meinung, hätten andere, die ihr das von ihr
eingebildete erhoffte Glück nicht gönnen.


Die vier Beispielfälle treten in zahlreichen Abstufungen auf, von scheinbar
ganz harmlos (freundlicher Anruf, Einladung zum Kaffee und Kuchen, herzliches
Guten Morgen! Schönes Wochenende!) bis hin zu ganz extrem (Nötigung, Erpressung,
Drohung mit Steuerfahndung, Brandstiftung, Entführung, Selbstmord, Mord).

Für Opfer ist bereits ein mehrmals wiederholtes NEIN gegenüber dem Täter
Grund genug, sich belästigt zu fühlen, auch dann, wenn es zunächst „nur kleine
Freundlichkeiten“ wie Einladungen, kleine Geschenke, Blumen, nette Worte der
Täter sind.

Aber NEIN heißt nun mal Nein und wenn der andere es nicht annimmt, dann
können solche „Nettigkeiten“ bereits nach dem zehnten Mal zur Belastung
werden. In diesem Augenblick fühlt man sich schon als Opfer.

Für uneinsichtige Täter sind solche Neins schwierig zu verarbeiten. Das kann
sehr unangenehme soziale Auswirkungen auf Arbeitsplatz, Nachbarschaft, Freundeskreis
haben, aber auch finanzielle durch Verlust der Arbeit, neue Telefonnummer
oder Umzug oder Fortzug.

Einfallsreich und antriebsstark steigern Täter ihr Verhalten. Ohne innere
„Notbremse“ kann es sich ausarten bis zum Straftatbestand. Am Ende gibt es
Strafanzeigen, Polizei, Gericht und sogar Gefängnis oder Klinik-Aufenthalt.
Das Stalking-Opfer kann noch über Jahre darunter leiden.


Zur Persönlichkeit von Stalkern gehören nachstehende
"Charakteristika*, die wir astrologisch beschreiben:


- Realitätsverlust, unrealistische Einstellung von Liebe und Partnerschaft
- Traum und Realität verwechseln
- sMO, sNE, sVU

- übersteigert zur Schau getragenes Selbstbewußtsein
- sMO, sUR, sKR, sVU

- nach außen hin starke, aufgesetzte Dominanz im Auftreten
- sZE, sKR

- läßt Überlegenheit raushängen, droht, brüllt, schlägt
- sME, sUR, sHA, sKR, sVU

- antriebsstark nach außen, schwach und hilflos nach innen
- sMA, sNE

- "dominantes" Verhalten und "Kontrollieren" paart sich mit klarer Erwartungshaltung
- sKR, sSA / sVU

- geringe Empathie (Fähigkeit, sich in den anderen hineinzuversetzen)
- sME, sCU, sHA, sAD

- massive Selbstwertprobleme, leidet unter mangelndem Selbstwertgefühl
- sHA

- Kritikempfindlichkeit, sich schnell angegriffen fühlen (Selbstwertproblem)
- sHA

- penetrant, aggressiv, aufdringlich, streitbereit
- sME, sMA, sUR, sHA

- uneinsichtig, stur, eigensinnig, unzugänglich
- sME / sAD

- hyperaktiv, übertrieben impulsiv reagieren, entscheiden, handeln
- sMO, sUR, sVU

- hört nicht auf, andere kontrollieren zu wollen, fragt Bekannte aus
- sME / sAD, sSA / sVU

- einschmeicheln, manipuliert, um eigenes Defizit auszugleichen
- sNE, sVE / sNE

- schimpft über andere, alle seien „dumme Hühner“ und schlimmer
- sME / sHA

- alle anderen sind schlechter, schwächer, niederer, dümmer
- sAS / sHA

- egozentriertes Denken und die Haltung "alle anderen sind schuld"
- sAS / sHA

- Rachegedanken
- sME / sHA, sUR / sHA

- unkontrollierte Eifersucht
- sSA / sCU, wenn x = sMO, sMA, sUR, sHA, sAD
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Dazu ein aktueller Fall, 13.12.2017

Acht Jahre verfolgt: Wie eine ganze Familie unter dem Stalker der Tochter leidet

Acht Jahre lang wurde Doris Englbrecht von ihrem Stalker Martin S. verfolgt und bedroht.
Schließlich brach er in ihrem Elternhaus ein. Das Ganze endete in einer Messerstecherei.

Nun fiel das Urteil gegen den Täter - eine Bewährungsstrafe.

https://www.stern.de/tv/einbruch-durch- ... 83200.html


Freya


verwendetes aktuelles Programm "Hamburger Schule" WSL-114 mit T-Auswert -58
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